Meine Aloe Vera Pflanze wurde in letzter Zeit zu groß und da dachte ich mir, jetzt meine eigene Körpercreme herzustellen. Ich finde allein den Gedanken dazu, sehr, sehr spannend. Sich seine eigene Creme auf den Körper zu schmieren. Ohne einen Gedanken verschwenden zu müssen, was da alles drin sein könnte. Vor allem, dass da was drin sein könnte, das mir oder meiner Familie nicht gut tun könnte.
Dazu muss es was sein, das viel Feuchtigkeit spendet, da einerseits 2 unserer Familienmitglieder ziemlich empfindliche Haut haben. Andererseits kommt mein Mann manchmal von der Arbeit und ist vom Schweißen verbrannt. Da braucht es eine gute Feuchtigkeitscreme. Pures Aloe Vera Gel auf die Haut zu schmieren würde ja helfen, aber eine Creme ist eben sehr praktisch.
Bevor ich nun gleich das Rezept für die Creme hier hinschreibe, möchte ich dir noch kurz mein Wissen zu den verschiedenen Inhaltsstoffen weitergeben. So bist du auch gut informiert, bevor du loslegst.
Die Aloe Vera Pflanze
Das in der Pflanze enthaltene Aloe Vera Gel spendet der Haut sehr viel Feuchtigkeit, ohne die Poren zu verstopfen – weshalb es auch bei unreiner Haut besonders oft zum Einsatz kommt. Zusätzlich sorgt es für einen angenehmen Frische-Kick und kühlt die Haut z.B. bei einem Sonnenbrand. Aloe Vera hinterlässt keine klebrige Schicht auf der Haut, weil das Gel sehr schnell einzieht. Kurz gesagt: Das Aloe Gel ist für alle möglichen Hautprobleme einsatzbereit.
Es gibt unglaublich viele verschiedene Arten. Ihren Ursprung hat die Pflanze im arabischen Raum, inzwischen wächst sie aber weltweit – je nach Klima im Innenraum (so wie bei uns, zumindest im Winter) oder im Freien.
In ihren fleischigen Blättern sammelt die Pflanze Wasser. Die wichtigsten Inhaltsstoffe die sich dain finden sind:
- Enzyme
- Aminosäuren
- Saponine
- Mineralstoffe
- Vitamine (vor allem A, B, C und E)
- Carotine
- und für unsere Haut Glykosaminoglykan (auch bekannt als Aloverose)
Wirkung von Aloe Vera auf der Haut:
Entzündungshemmend: Optimal vorbeugend gegen Pickel, Abszesse und entzündliche Prozesse der Haut. Aber bitte auf keinen Fall auf offene Wunden auftragen!
Antibakteriell: bestehende Hautrötungen und Pickel werden gemildert und rascher abgebaut.
Stoffwechselanregung: Aloe Vera begünstigt die Zellteilung und hilft der Haut, sich schneller zu regenerieren.
Feuchtigkeitsspendend: für alle Hauttypen, vor allem für trockene und schuppige Haut am ganzen Körper.
Wirkung von Milch auf der Haut:
Kleopatra durfte schon Bäder in Milch genießen und hat uns dieses Wissen, dass Milch gut für die Haut ist, weitergegeben. Milch enthält unter anderem Milchproteine die gegen Hautreizungen helfen. Sie sorgen somit für ein festes, aufgepolstertes und frisches Hautbild. Die Haut wird sozusagen gestrafft. Die in den Milchproteinen enthaltenen Aminosäuren haben eine beruhigende Wirkung und können so gereizter Haut helfen und für Elastizität sorgen.
Das Milchfett ist ähnlich dem Fett der Haut. Es wirkt beruhigend, regenerierend und unsere Haut fühlt sich glatter an. Die Milchsäure hingegen stabilisiert den natürlichen Säureschutzmantel und verhindert das Austrocknen der Haut. Die in der Milch enthaltenen Enzyme kurbeln die Zellbildung an. Das Bindegewebe wird gestärkt und die Jugendlichkeit der Haut bleibt erhalten.
Wirkung von Mandelöl auf der Haut
Unter schwangeren Frauen ist das Mandelöl bekannt und wird schon fast verehrt, um der Bildung von Dehnungsstreifen vorzubeugen. Auch für das Baby, nach der Geburt ist Mandelöl gut. Es ist eines der beliebtesten Öle auf der ganzen Welt, weil es einfach zu (fast) jedem passt! Es macht die Haut weich und seidig, ist toll für die Haare und kann von jedem verwendet werden, vom Baby bis zur Oma.
Mandelöl
- ist feuchtigkeitsspendend
- ist neutral im Duft
- und ist transparent
- wirkt antioxidativ
- wirkt antibaktieriell,
- wirkt entzündungshemmend
- lindert Juckreiz
- und lindert Rötungen
und ist deshalb wahrscheinlich auch so beliebt in Schönheitsprodukten, Schönheitsbehandlungen und Lebensmitteln.
Mandelöl oxidiert dazu nicht so leicht, weil es einen hohen Gehalt an Omega-Säuren enthält. Solltest du dich hier mehr für die wichtigen Omega – Säuren interessieren, klick hier. Es macht die Haut ganz einfach:
- geschmeidig
- glatt
- feucht
- wird gut vertragen
- und zieht leicht und schnell ein.
Allergiker aufgepasst!
Süßmandelöl ist im Allgemeinen sicher zu verwenden. Wenn du jedoch eine Allergie gegen Nüsse hast, klär es doch bitte erst mit deinem Arzt ab, ob es nicht doch besser ist ein anderes Öl zu verwenden. Denn du kannst im Grunde jedes pflanzliche Öl verwenden. Rapsöl, Traubenkernöl, Jojobaöl, sogar Olivenöl – es klappt mit allen Sorten. Wichtig ist nur, dass es sich um ein flüssiges Öl handelt – deshalb sind Sheabutter und Co ungeeignet.
Der Vorteil an diesen Zutaten ist, dass du die Aloe Vera Creme für den ganzen Körper verwenden kannst. Gerade dann, wenn deine Haut von einem Sonnenbrand gerötet oder einfach richtig trocken ist.
Duft für die Creme
Ein bisschen Duft darf es schon sein. Denn Aloe Vera, Milch und Pflanzenöl sind sehr neutral, was den Geruch anbelangt. Bei ätherischen Ölen musst du aber sehr sparsam sein. Lieber zu wenig, als zu viel verwenden. Wer zu viel davon nimmt, riskiert, dass die Haut mit Rötungen und Juckreiz reagiert.
Bei sehr empfindlicher Haut oder gar Sonnenbrand solltest du vielleicht vollkommen auf Duftöle verzichten.
Ich verwende bei meiner Creme häufig Lemongras, da mir dieser erfrischende Duft einfach unglaublich schmeckt. Manchmal verwende ich aber auch Lavendelöl oder Teebaumöl für eine beruhigende Wirkung und antibakterielle Wirkung. Du kannst aber alle ätherische Öle verwenden, die du gerne riechst oder je nach Wirkung. So jetzt geht es aber mit dem Rezept los!
Aloe Vera Körpercreme selbst gemacht
Kochutensilien
- 1 Pürierstab
- 1 hohen Behälter
- 1 sauberes Weckglas oder auch mehrere kleine
- 1 Löffel
Zutaten
- 4 Blätter Aloe Vera ca. 100g Aloe Vera Gel aus der Pflanz oder gekauft
- 100 ml Milch 3,5% Fettanteil (kann auch Vegan sein)
- 250 ml naturbelassenes Mandelöl natürlich kannst du hier auch ein anderes pflanzliches Öl verwenden.
- 10 Tropfen ätherisches Öl Lemongras, Rosen, Lavendel, Teebaum, Zirbe,...
Anleitungen
- Sollest du dein Aloe Vera Gel selbst gewinnen wollen, dann schneide die Blätter der Pflanze ab und lasse sie 90min liegen, da noch gelber Saft austritt, der nicht die Herstellung der Creme geeignet ist.
- Schneide dann das Blatt am besten längs auf und hole das Gel am besten mit einem Löffel heraus.
- Gib das Gel direkt in den vorbereiteten Behälter und mixe es cremig.
- Jetzt kommt die Milch hinzu. Mixe auch diese gründlich mit dem Gel.
- Zum Schluss kommen noch, als erstes das ätherische Öl, dann das Mandelöl hinzu.
- Halte deine volle Aufmerksamkeit nun auf die Masse. Denn sie wird relativ schnell fest beim Mixen. Wenn die gewünschte Konsistenz erreicht ist, fülle die fast fertige Creme in das saubere Weckglas.
- Beware deine fertige Körpercreme nun im Kühlschrank auf. Am besten vor Verwendung auch schon mindesten 12 Stunden im Kühlschrank lassen. So wird die Konsisenz noch fester.
Notizen
Diese Körpercreme herzustellen erfordert wirklich kein besonders Können. Das würden wirklich sogar Kinder hinbekommen! Durch das Vitamin E der Aloe Vera Pflanze und durch das ätherische Öl ist die Körpercreme im Kühlschrank ca. 2 Monate haltbar, ansonsten einfach noch zusätzlich ein paar Tropfen naturbelassenes Vitamin E vor dem endgültigen Mixen hinzugeben und die Creme hält sich bis zu 3 Monate.
Ich freu mich, wenn ich deiner Haut was gutes Tun kann. Lass mich an deiner Freude teilhaben, wenn du sie zum ersten Mal ausporbiert hast.
Lieben Gruß,
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