Ich habe im Winter genug Pech gesammelt und jetzt hab ich es endlich auch geschafft die Salbe in meinen Blog zu geben. Diesmal war es reines Lärchenpech. In Südtirol ist es auch oft bekannt als „Lörget“. Meistens nimm ich dazu ein altes, sauberes Weckglas mit und gib das Pech direkt da hinein. Man kann die Salbe aber genauso gut mit Fichten -und Tannenpech herstellen. Bei mir war es eben Lärchenpech.
Das Pech wird als Blut des Baumes bezeichnet, weil es bei der verletzten Baumrinde, die „Wunde“ verschließt und desinfiziert. Das macht es auch beim Menschen. Jedoch soll das Pech vorsichtig vom Baum gekratzt werden und am besten nur jenes, das hart ist und leicht mit den Fingern oder mit einem Messer abgeht. Ich hab das Pech von einem abgeschnittenen Baum gesammelt. Da konnte ich mich austoben und es kam genug zusammen für meine Pechsalbe.
Lärchenpechsalbe und seine Wirkung
Bei schlecht heildenden Wunden kann die Salbe oft die letzte Rettung sein. Also, dass das Lärchpech wundheilend wirkt brauch ich eigentlich nicht nochmal zu erwähnen. Aber! Ich bin mit der Pechsalbe sozusagen aufgewachsen. Bei jeder kleineren und großen Schürfwunde, bei jeder auch noch so kleinen Verletzung halfen nur: Pechsalbe und Pflaster. Auch als Zugsalbe hat sie sich schon so manches Mal bewährt. Vor allem bei Schürfwunden, die die Straße beim Radfahren auf meiner Haut hinterlassen hat. Aber natürlich auch bei Holzsplitter die ordentlich schmerzten und einfach nicht raus wollten. Über Nacht die Salbe drauf und weg war der Schmerz und der Splitter.
Das Pech wirkt also auch schmerzlindernd und desinfiziert die entzündete Stelle. Was für ein wunderbares Hausmittel! Nicht wahr.
Die Lärche selbst hat uns nicht nur das Pech zu bieten. Die frischen Nadeln im Frühjahr kann man auch super zusammen mit anderen Kräutern zu Pesto verarbeiten. Die frischen, noch roten Zapfen des Baumes können zu Sirup verarbeitet werden, oder auch als Schnabs.
Lärche in jeglicher Form sollte also in deiner Küche und Hausapotheke auf gar keinen Fall fehlen.
Pechsalbe - der Lebensretter meiner Kindheit
Kochutensilien
- 1 kleinen Topf
- 1 Esslöffel
- 1 alten Strumpf oder dünne Socke
- 1 Trichter
- kleine Weckgläser oder Salbenbehälter
Zutaten
- 80 ml Olivenöl hochwertig
- 80 g Lörget
- 24 g Bienenwachs
- 12 g Kokosfett
- 40 g Vaseline
Anleitungen
- Nimm den Topf und gib schon mal das Olivenöl hinein.
- Solltest du das Pech auch wie ich in einem Weckglas gesammelt haben, kannst du auch den Topf mit etwas Wasser füllen. Gib das Glas sammt Pech ins Wasserbad und das Olivenöl ebenfalls hinzu und erwärme das Gemisch der Salbe einfach im Wasserbad.
- Erwärme das Ganze so, dass sich das Pech langsam mit dem Öl vermischen kann. Durch ständigem Rühren mit dem Löffel, klappt das ganz gut.
- Dann kommt noch der Rest der Zutaten hinzu. Gut vermischt entfernst schon mal größere Rinden Stücke, usw.
- Jetzt gibst du den Strumpf über den Trichter und bereitest schon mal die Abfüllgläschen vor. ACHTUNG! Sie sollten auf keinen Falls feucht oder gar nass sein.
- Sei schnell, denn die Salbe wird sehr, sehr schnell hart.
- Gläschen verschließen, abkühlen lassen und gekühlt lagern. So hält sie eine halbe Ewigkeit!
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