Was der Körper einer Frau alles schafft ist wirklich unglaublich. Schon mit der Befruchtung fängt es an. Der gesamte Organismus samt Hormonverhältnisse, passt sich den Anforderungen in kürzester Zeit an. Auch wenn man äußerlich nicht viel erkennen kann, verändert sich viel im Körper. Das Blut der Mutter stellt alle notwendigen Nährstoffe für die Bildung des Mutterkuchens und dem schnell wachsenden Embryo bereit. Um das alles hinzubekommen, muss der Stoffwechsel ziemlich schneller arbeiten, es wird mehr Blut gebildet, ca. 1,5 Liter Blut mehr. Bei einigen Frauen sieht man das auch äußerlich, z.B. können sich Blutgefäße unter der Haut deutlicher Abzeichnen und bei vielen ist die Haut etwas rosiger und man sieht grad besonders gut aus. Die Gebärmutter samt Hals werden weicher, die Brüste wachsen langsam und werden immer empfindlicher. Oft kommt auch noch diese unbändige Müdigkeit dazu, das Unwohlsein, Übelkeit, Geruchsempfindlichkeit, usw… Zumindest in den ersten 3 Monaten.
Das Gefühlschaos.
Die Plazenta produziert nun zusammen mit den Eierstöcken, verschiedene Schwangerschaftshormone, wie das Östrogen und das Progesteron. So ab dem 4. Monat wird diese Hormonbildung dann ganz von der Plazenta übernommen. Die Hormone brauchen wir nicht nur um mehrere körperliche Vorgänge zu regulieren, sondern wirken sich auch auf die Gefühlswelt aus. Je nachdem, wie schnell sich die Plazenta und die Eierstöcke einig werden, desto weniger Stimmungsschwankungen erleidet die Frau. Plazenta und Eierstöcke sind sich leider nicht immer schnell einig und die Frau fühlt oft gleichzeitig Freude und Gereiztheit, Hochgefühle und Traurigkeit usw. Die ersten 3 Monate in der Schwangerschaft haben es in sich. Danach wird es im Normalfall ein bisschen stabiler und ausgeglichener.
Nicht nur die Hormone machen der werdenden Mutter zu schaffen, sondern auch die neue Rolle und die Aufgaben. Der Gedanke für ein anderes Leben verantwortlich zu sein, macht viele unsicher.
Die veränderte Situation erhöht für den Körper, den Bedarf an Vitaminen, Eisen, Jod, Magnesium, Kalzium Omega 3 und vor allem Folsäure (Folsäure ist wichtig für die Zellteilungs- und Wachstumsprozesse.) Folsäure Armut kann unter anderem zu Blutarmut und Verdauungsbeschwerden führen. Abgesehen davon gilt: Wer in der Schwangerschaft gesund lebt, schafft die besten Voraussetzungen dafür, dass sich das Baby gut entwickelt.
Nach dem dritten Monat wird es langsam alles besser, die anfänglichen Beschwerden klingen ab und die meisten Schwangeren fangen an sich langsam wohlzufühlen.
Äußerliche Veränderungen.
Viele Frauen fühlen sich in diesen, ersten schwangerschaftsbedingten Veränderungen, schön, viele aber auch gewöhnungsbedürftig. Die erhöhte Blutmenge und Wassereinlagerungen lassen die Haut frischen, glatter und rosiger aussehen, die Brüste werden größer, der Bauchumfang nimmt zu. Zum Glück nicht so stark, dass es im Alltag oder beim Schlafen stören würde. Die Frauen fühlen sich also gesund und voller Energie. Das, was man nun langsam merkt, ist ein Ziehen hier und da durch den Wachstum der Gebärmutter. Diese drückt dann auch noch auf die Blase. Dann, gelegentlicher, unfreiwilliger Wasserablass beim Lachen und Niesen. Für Verstopfung und Blähungen sorgt dann oft Progesteron. Es entspannt nicht nur die Muskulatur und Gebärmutter, sondern verlangsamt auch die Darmtätigkeit. Bei manchen kommt ein hormonell bedingter Haarausfall dazu, dass sie meinen, sie müssten, wenn das Kind dann da ist, eine Perücke tragen. Die Haut könnte sogar dunkle Pigmentflecken bekommen. Am Bauch zeichnet sich oft vom Bauchnabel bis zu den Schamhaaren sogar eine dunkle Linie, die Linea fusca. Wie alle Pigmentveränderungen verblasst auch diese nach der Geburt.
Gewichtszunahme.
Was für ganz viele ein riesiges Problem ist, ist das Gewicht. Das nimmt im Laufe der Schwangerschaft immer mehr zu, das Baby, die Plazenta, das Fruchtwasser, das Wasser im Körper der Frau, das zusätzliche Blut. Ein Problem ist es nicht nur für den Blick in den Spiegel, sondern auch für die Muskulatur im Becken, Bauch und Rücken. Auch die Venen in den Beinen haben mehr zu tun. Den das Gewicht drückt auf die Gefäße. Viele leiden dann unter Wassereinlagerungen und einem verlangsamten Blutfluß in den Beinen. Das Progesteron lockert auch hier, das Bindegewebe der Venenwände. Krampfadern können die Folge sein. Um den Körper und seine Muskeln fit und geschmeidig zu halten, sind Training angesagt.
Langsam wird es im Bauch auch enger, wenn der Bauch wächst, müssen die Bauchmuskeln sich dehnen und der Druck auf die inneren Organe wird immer größer. An der Brust, Bauch und Hüften kommen nun auch langsam evtl. Dehnungsstreifen, Schwangerschaftsstreifen. Einmal entstanden, verschwinden sie nicht mehr. Sie verblassen aber nach der Geburt. Auch der Magen bekommt Druck und die Frau leidet mit der Zeit an Sodbrennen, Die Venenprobleme machen sich auch langsam bemerkbar und zeigen sich durch gelegentlichen Stiche und Schmerzen in den Beinen. Das Gewicht des Babys drückt auf die Blase, so dass der Harndrang ordentlich zunimmt.
Es hört noch nicht auf, der Bauch wächst weiter und er ist damit immer öfter im Weg, weil das Gefühl für das Ausmaß fehlt. Auch im Schlaf ist der Bauch oft im Weg. Natürlich nimmt der Druck auf die Blase auch immer weiter zu.
Im letzten Drittel der Schwangerschaft „trainiert“ die Gebärmutter bereits für die Geburt und zieht sich deshalb immer mal wieder zusammen. Man spürt das, weil der Bauch sich immer mal wieder verhärtet.
Auch die Brust bereitet sich schön langsam auf die Milchbildung vor. Manchmal sogar mit ein paar Tropfen im BH.
Ruhebedürfnis.
Kurzatmigkeit, Rückenschmerzen, Brustspannen, Bauchspannen, all das sind Signale, dass der Körper Ruhe braucht. Die körperlichen Belastungen machen der Frau zu schaffen. Die Frau merkt dann selbst was für sie und das Neugeborene Kind wichtig ist. Ausruhen und entspannen kommt dann genau richtig. Vielleicht ist das auch die letzte Ruhe vor dem „Sturm“. Das letzte Monat ist körperlich gesehen, noch mal sehr anstrengend. Der Bauch wächst bis zum Höhepunkt, alles ist anstrengend, sogar das schlafen. Die Mutter wartet immer ungeduldiger bis das Baby endlich in den Armen gehalten werden kann. Dann darf auch die Mutter wieder langsam zu sich selbst zurück.
Uns Frauen ist das „Kinderkriegen“ in die Wiege gelegt und es klappt alles, irgendwie. Es ist wirklich ein Wunder.
Nach der Geburt.
Das kleine Wunder ist da. Mit Glückshormonen überflutet, dauert es ein klein wenig, bis die Frau wirklich erfasst hat, welche Anstrengung der Körper gerade vollbracht hat. Viele Frauen setzten sich unter Druck, sie denken, sie können im selben Rhythmus weitermachen wie vorher, sie sollen gleich funktionieren und die perfekte Mama sein. Mit einem Körper, wieder wie vor der Schwangerschaft.
Jedoch braucht es Zeit. Sich zu erholen, alles in Ruhe zu verarbeiten und vor allem das Baby kennenzulernen.
Die große, körperliche Wunde muss langsam abheilen. Dann vielleicht auch noch die Nachwehen. Die Risse in Scheide, am Muttermund oder Damm wird auch verheilen.
Bis sich alles wieder reguliert hat, die Wassereinlagerung abgeklungen, die Blutungen endlich aufgehört haben, die Hormone wieder im Lot sind, man endlich einen guten Rhythmus mit dem Baby gefunden hat, gehen die 1-2 Monate um.
Die Geburt eines Kindes ist überwältigend und aber kein Kinderspiel.
Beckenboden.
Schon im ersten Monat der Schwangerschaft hat der Beckenboden einiges mehr zu tun. Die Stärke der Muskeln ist nicht unbedeutend. Spätestens nach den Presswehen der Geburt ist der Beckenboden am Ende.
Bis die Wunden in unserem Innern verheilen und vielleicht sogar die Risse erst nach dem Nähen wieder voll verheilt sind. Dauert es einige Monate. Daher ist es wichtig, dass man sobald es irgendwie geht, mit dem Beckenboden Training anfängt. Wenn das nicht gemacht wird, wird man auch noch 10 Jahre danach merken, wenn man mit dem Kind Trampolin springen soll, dass die Blase nicht dicht hält.
Beckenbodentraining.
Das erste Training nach der Geburt. Wann das sein wird und ob es irgendwann sein wird, entscheidet die Frau letztendlich selbst. Nur wichtig, DASS!
Das was in der Stillzeit nicht wirklich empfehlenswert ist, wenn die Brust noch voll mit Milch ist und man anfängt volles Rohr Sprünge zu trainieren, oder man fängt an zu Joggen. Erstens hat der Beckenboden dadurch wieder große Last zu Tragen, bei jedem Aufprall und Zweitens könnte es sogar sein, dass durch das Lauftraining oder das Sprungtraining, die Milchproduktion rückläufig wird.
Stillzeit und Essenszeit.
Im Normalfall kann die frischgebackene Mutter ja voll stillen. Die Energie, die hier die Mutter verbraucht, ist unglaublich. Manche meinen sie müssten einen Bären essen. Oft ist dem auch so. Es gibt Mütter die verspüren so gut wie kein Sättigungsgefühl mehr, meinen sie. Deshalb sollte man immer darauf achten, dass das was man isst auch gesund ist und ausgewogen. Dadurch, dass der Energieverbrauch so hoch ist kann es auch leicht möglich sein, dass auch die restlichen Schwangerschaftskilos wieder runterpurzeln, ohne dass groß trainiert wird. Bei den Frauen, die aber kein Sättigungsgefühl verspüren, und essen was unter die Finger kommt, kann das auch in die falsche Richtung laufen und die Schwangerschaftskilos sind und bleiben auf den Rippen.
Hey Mama,
falls du Fragen hast wie diese:
- Wie kann ich mich in der Schwangerschaft bewegen ohne, dass es dem Baby oder mir schadet?
- Was ist das Beste Training für mich, nach der Geburt, wann darf ich das erste Mal wieder trainieren?
- Wie sollte ich mich ernähren, damit sich mein Baby bestens entwickeln kann? Siehe auch diesen Artikel dazu.
- Ist die Geburt deines Kindes schon lange her, deinen Schwangerschaftskilos sind immer noch auf deinen Rippen und du kannst dich aber einfach nicht aufraffen?
Melde dich in jedem Fall bei mir. Egal von wo du bist, im Online Training kann ich dir Tipps für den Alltag geben und deinen Körper wieder in Schwung bringen. Ich freue mich auf die Nachrichten oder Kommentare.
Besten Gruß, deine
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