Endlich ist es soweit und die Produktion meines selbst hergestellten Hustensafts darf in meinen Blog. Da bei uns im letzten Winter so einiges an Hustensirup verputzt wurde, musste jetzt unbedingt nachproduziert werden. Die Sicherheitsvorkehrungen gegen den Winterwehwehchen müssen ja schon im Frühling/ Sommer stattfinden, da im Winter bei uns ja kein Spitzwegerich wächst.
Bist du ein Pflanzenkenner oder Naturliebhaber, dann wirst du von dieser Pflanze schon das ein oder andere Mal, was gehört haben. Eigentlich stammt der Name der Pflanze ja aus dem Althochdeutsch und bedeutet soviel wie „Wegherrscher“. Schaut man da genauer hin wächst der Spitzwegerich auch sehr gerne an Straßen- und Wegrändern.
Schon sehr, sehr lange ist das Kraut bekannt für seine heilsame Wirkung. Seinen Inhaltsstoffen zu verdanken hilft es bei Magen- Darm – Beschwerden, bei Husten, Fieber und Insekenstichen (sogar bei Skorpionstiche und Schlangenbisse wurde der Wegerich früher oft verwendet).
Ein kleine Geschichte möchte ich euch noch an dieser Stelle schnell erzählen, bevor es zum Rezept geht:
Ich kann mich noch erinnern als wir mit Oma früher, barfuß durch die Wiesen streiften und natürlich hat uns da so manche Biene, Vespe, Bremse, Hummel oder was auch sonst noch da war, erwischt. Meine Oma pflückte dann ein Wegerichblatt und sagte: „Nimm es in den Mund und zerkaue es, danach gibst du die Masse auf den Stich und es wird gleich besser.“ Glaubt es mir oder nicht, aber es war so!!! Heute weiß ich, dass in Spucke schmerzlindernde Substanzen enthalten sind, dass sie antibakteriell wirkt und dass sie an heißen Sommertagen kühlend wirkt. Zusammen mit dem zerkauten Wegerichblatt war das die perfekte erste Hilfe und einzige Hilfe die es brauchte.
Die antibiotische Wirkung des Spitzwegerichs ist zudem mittlerweile sogar medizinisch bewiesen. Der enthaltene Pflanzenstoff Aucubin ist in seiner Wirkung, je nach Dosis, mit der des Penicillins zu vergleichen.
Das „Antibiotikum“ ist es also die nach Wandern Blasen schneller heilen kann (am besten in zerkauter Masse 😉 ) oder natürlich hilft, wenn ein besagter Insektenstich dich plagt. Der Spitzwegerich tötet zuverlässig Infektionen verursachende Erreger ab. Er versiegelt die Wunde mit einem schützenden Film, der die Wundheilung beschleunigt. Zudem besitzt er blutstillende Eigenschaften, der auch bei größeren Wunden den Verlust bis zur ordentlichen medizinischen Versorgung verringern kann.
Besonders aber bei Mund-, Rachen- und Atemwegsleiden hat das Lungenkraut sich bewährt. Die Schleimstoffe, die auch die äußerlichen Wunden verschließen, überziehen Hals, Rachen und Schleimheute mit einer beruhigenden Schicht, während sich die antibiotische Wirkung um Krankheitserreger kümmert. Hustenreiz wird gelindert, das Abhusten von Schleim gefördert, die Bronchien beruhigt.
Genau aus diesen Gründen laufe ich bei einfachen Husten auf gar keinen Fall in die Apotheke und versorge meine Familie das ganze Jahr über mit selbst produzierten Hustensaft.
ACHTUNG!
Ihr bekommt da das Originalrezept, das meine Mutter noch von ihrer Mutter bekommen hat. Diese wiederum hat es von ihrer Mutter weitergereicht bekommen. Wie weit das Rezept nun nachgereicht wurde, kann ich nicht sagen aber ich weiß, dass meine Uroma es schon so machte.
Spitzwegerich Hustensaft
Equipment
- 1 Topf
- 1 Löffel
- 1 Sieb
- 7 kleine Fläschen
Ingredients
- 300 g Spitzwegerichblätter
- 1 l Rotwein
- 1 kg Zucker
Instructions
- Pflücke deinen Wegerich am besten im Wald oder irgendwo, wo eben die Wiese nicht gedüngt oder bearbeitet wird.
- Wasche den Spitzwegerich und tupfe ihn anschießend etwas trocken.
- Die Blätter gibtst du dann zusammen mit dem Wein in den Topf und lässt das Ganze für ungefähr eine Stunde köcheln.
- Seihe die Brühe ab und presse den Spitzwegerich aus. Ich hab das mit meinen bloßen Händen gemacht.
- Der Saft kommt zurück in den Topf, zusammen mit dem Zucker und du lässt es noch eine weitere Stunde köcheln. Rühre immer mal wieder daran.
- Der Hustensirup wird nun etwas dickflüssiger und du darfst in die kleine Fläschen abfüllen und gut verschließen.
Notes
Natürlich hoffe ich, dass du den Hustensaft so wenig wie möglich brauchst, denn gesund fühlt man sich eben am Besten. Aber falls du ihn eben doch brauchst. Nimm so 2 Esslöffel davon. Kindern gibts du vielleicht etwas weniger so 2-3 Teelöffel und Kleinkindern halt nochmal weniger. Es passiert nix, wenn du auch mehr davon nimmst, aber das muss ja nicht sein, wenn weniger auch hilft.
Falls du ihn also brauchst, dann hoffe ich, dass er schmeckt und noch mehr, dass er hilft.
Ich würde mich sehr über ein Feeback freuen. Alles Beste, deine
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